Hochzeitsfotograf
Enrico Radloff ist Hochzeitsfotograf und verzaubert die Menschen mit berührenden Hochzeitsfotos, authentischen Reportagen und außergewöhnlichen Brautpaarbildern.
Für alle Menschen ist ihre Hochzeit etwas ganz Einmaliges. Und natürlich möchte man diesen einzigartigen Tag in ganz besonderer Weise dokumentieren. Wie der Fotograf Enrico Radloff diese große Herausforderung meistert und worauf er achtet, erfahren Sie hier.
Das Fotografie-Magazin "Pictures" im Interview mit dem Hochzeitsfotografen:
Wie alt sind Sie?
39 Jahre
Wo kommen Sie her?
Gerstungen bei Eisenach (Wartburg)
Wo leben Sie derzeit?
Immer noch Gerstungen in Thüringen
Was ist Ihre Berufsbezeichnung?
Fotograf
Ihr Internet Portfolio/ Webseite?
Wie kamen Sie zum speziellen Thema „Hochzeitsfotografie“? Worin liegt die Herausforderung, was muss man als Fotograf mitbringen? Bildstil?
In die Hochzeitsfotografie bin ich „hineingerutscht“. 2007 habe ich mir eine Spiegelreflexkamera gekauft, um endlich mal ordentliche Fotos von meinem Sohn machen zu können. Dabei habe ich mein Interesse für die Naturfotografie entdeckt, wo ich schon ein Jahr später die ersten Wettbewerbe im Bereich „Makrofotografie“ gewinnen konnte. Nebenbei habe ich noch etwas Sport (Handball und Fußball) fotografiert, wo ich 2009 von „Getty Images“ angeheuert wurde. Hier begleitete ich deutsche Nationalmannschaft der U17 und U19 auf ihren Länderspielen. Außerdem fotografierte ich einige Reportagen und Portraits für den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Hierbei wurde ich von einem bekannten Sportler (den Namen darf ich leider nicht nennen) gefragt, ob ich nicht seine Hochzeit fotografieren möchte - und so hat es dann begonnen...
Die Herausforderung als Hochzeitsfotograf ist es, sich jeder Situation innerhalb von Sekunden anpassen zu können. Man sollte also seine Technik blind beherrschen und außerdem ein Auge für die gewissen Momente haben. Einfach nur einen Szene perfekt ablichten kann wohl fast jeder Fotograf - aber in diesem kurzen Augenblick auch an eine spannende Bildgestaltung, eine außergewöhnliche Perspektive und das Einfangen des natürlichen Lichts zu denken, dass macht für mich einen besonderen Hochzeitsfotografen aus. Wenn man diese Dinge perfekt beherrscht, entwickelt sich der eigene Bildstil ganz alleine!
Wie bereiten Sie sich auf ein Hochzeitsshooting vor? Welche Punkte sollte man beim Vorgespräch nicht vergessen? Was liegt derzeit im Trend: Shooting vor der eigentlichen Trauung, Dokumentation des Hochzeitsstages als Reportage oder After-Wedding-Shooting?
Als Hochzeitsfotograf arbeite ich im Reportagestil (begleite meine Paare erst ab mind. 8 Stunden) und versuche dabei, die Momente auf natürliche Weise festzuhalten – ohne die gestellten (grins-mal-in-die-Kamera) Bilder. Da ich also ein stiller und unsichtbarer Begleiter auf einer Hochzeit bin, bereite ich mich auch nicht großartig vor. Die Hochzeitspaare die mich buchen, denen gefällt meine Bildsprache und die wissen was sie bekommen. Natürlich ist es beim Vorgespräch wichtig zu erfahren, auf was das Paar besonderen Wert legt und wie der Ablauf der Hochzeit geplant ist. Hier lasse ich mir auch gerne die Kontaktdaten der Trauzeugen geben, denn die wissen meistens wenn besondere Überraschungen für das Brautpaar geplant sind – was für mich als Fotograf auch wichtig ist, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Wer besonderen Wert auf ein ausgedehntes Portraitshooting legt, und außergewöhnliche Aufnahmen haben möchte (die am Hochzeitstag aus zeitlichen Gründen nicht immer umsetzbar sind) denen lege ich ein After-Wedding-Shooting ans Herz. Immer mehr Paare buchen es, um an ihrem Hochzeitstag genügend Zeit für die Gäste zu haben, und beim dem "Brautpaar-Shooting nach der Hochzeit" an außergewöhnliche Bilder zu kommen.
Was gehört in die Fototasche?
In meiner Fototasche befinden sich mind. drei Kameras (Nikon D4, D3 und D700). Dazu verschiedene Objektive: 14/2.8, 24-70/2.8, 70-200/2.8, 35/1.4, 50/1.4 und ein 85/1.4 dazu drei Blitze für die abendliche Party – fertig!
Welche Motive sind absolute Pflicht und gehören in jedes Album? Welches sind Ihre Lieblingsmotive im Bereich der Hochzeitsfotografie?
Pflichtmotive gibt es eigentlich nicht. Der gesamte Hochzeitstag, von den morgendlichen Vorbereitungen bis zum letzten Hochzeitstanz tief in der Nacht, gibt es unzählige Momente die es festzuhalten gibt.
Meine Lieblingsmotive bei einer Hochzeit sind die Emotionen: Die Aufregung vor der Trauung, die Emotionen (z.B. der Brauteltern) während der Trauung und zur anschließenden Gratulation, und die gelösten Momente auf der Party am Abend. Um diese einmaligen Momente festzuhalten - dafür liebe ich meinen Job!
Welche Objektive benutzen Sie für welches Motiv und warum? Verwenden Sie auch Filter, Stative etc.?
Das mache ich von der Situation und der jeweiligen Umgebung abhängig. Ich benutze für Portraits sowohl das Weitwinkel als auch das 85er. Es ist wirklich unterschiedlich und kommt auf die jeweiligen Umstände an!
Welche Einstellungen verwenden Sie? Welche muss man beherrschen wenn man als Amateur eine Hochzeit dokumentiert? (Tipp für die Leser)
Bei den Kameraeinstellungen verlasse ich mich fast nie auf die Automatik sondern fotografiere im manuellen Modus. Hier gebe ich ISO, Blende und Belichtungszeit selber vor, um bei jeder Lichtsituation das (für mich) perfekte Foto zu machen.
Bearbeiten Sie Ihre Fotos? Wenn ja mit welcher Software und was bearbeiten Sie an Ihrem Bild genau?
Meine Bilder werden alle im RAW-Format aufgenommen und mit Lightroom verarbeitet. Einige Bilder werden auch kurz noch einmal mit Photoshop verfeinert.
Vielen Dank!
Gerne.
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Kommentar von Hochzeitsfotograf Wien |
Cooles Interview!:)